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Ausgedinger auf Langegirge Gut in Ossendorf
 
HEIDE Christian (I8114)
 
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Dedekind, Constantin Christian

Dichter, Komponist, Kreissteuereinnehmer, * 2.4.1628 Reinsdorf/Anhalt-Köthen, beerdigt 2.9.1715 Dresden.

V Stephan († 1636), Pfarrer in Reinsdorf; 1. Anna Elisabeth, geb. Müller von Berneck; T 1; 2. Maria Dorothea, geb. Weber.

Als Spross einer auch musikalisch und poetisch begabten Theologenfamilie - der Ur-urgroßvater Friedrich Dedekind war der Verfasser des berühmten „Grobianus“ (1549) - verbrachte D. seine Kindheitsjahre in Reinsdorf. Patronatsherr war dort Diederich von dem Werder, das bedeutende Mitglied der „Fruchtbringenden Gesellschaft“, der sich auch als Komponist betätigte. Sein Einfluss auf D.s Entwicklung ist allerdings ungewiss. D. erhielt seine Schulbildung im Reichsstift Quedlinburg unter der Äbtissin Anna Sophia, Landgräfin von Hessen, die ihn anscheinend förderte. Wer ihn in die Dichtkunst einführte und die Anfänge seiner Musikerausbildung betreute, ist nicht bekannt. Wahrscheinlich um 1647 erfolgte seine Übersiedlung nach Dresden. Aufgrund seines Gratulationsgedichts „Euch hochbegabten Väter beyde“ zur Hochzeit von Heinrich Schütz’ Tochter Euphrosyne mit Christoph Pincker im Januar 1648 lässt sich sein Aufenthalt in Dresden erstmals bezeugen. Demnach hatte er damals schon Verbindung zur kurfürstlichen Hofkapelle und ihrem Kapellmeister Schütz. 1654 wurde er hier als Sänger angestellt. In diese Zeit fiel auch seine erste Eheschließung. Mehrfach bezeugt ist, dass D. von seinem nur ein Jahr älteren Sängerkollegen und Vizekapellmeister der Hofkapelle Christoph Bernhard im Tonsatz unterrichtet wurde. Das kollegiale Zusammenwirken D.s mit Bernhard währte unvermindert fort bis zu dessen Tod 1692. Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau heiratete D. Bernhards Schwägerin. - 1657 erschien in Dresden D.s groß angelegtes Liederwerk „Aelbianische Musenlust“ mit dem Frontispiz des Elbsandsteingebirges als Parnass, ein Markstein in der Entwicklung deutscher Liedkunst im 17. Jahrhundert. 1666 wurde D. mit der Dienstbezeichnung „Concertmeister“ mit der Leitung der „Kleinen deutschen Music“ innerhalb der Hofkapelle beauftragt, einer kleinen Gruppe von Musikern, die bei Abwesenheit des größeren Teils der Hofkapelle, z.B. auf Reisen, die Kirchen- und Tafelmusik auszuführen hatte. Bezog er als Sänger ein Jahresgehalt von 150 Gulden, so stieg es jetzt auf 400 Gulden. - 1676 zog sich D. aus dem Hofdienst zurück. Er hatte das Amt eines Kreissteuereinnehmers des Meißnischen und Erzgebirgischen Kreises gepachtet und erhielt daraus seine Einkünfte. Über seine Tätigkeit als Sänger, „Concertmeister“ sowie als Steuerbeamter hinausgehend war er überaus aktiv als Poet und Komponist. Seinen meist selbst verlegten Druckveröffentlichungen zufolge verebbte seine schöpferische Produktivität gegen Ende der 1690er-Jahre. Nach dem Tod Bernhards übernahm er dessen Landbesitz, das Gut und den Weinschank „Zum weißen Hirsch“ sowie die benachbarte „Lohschänke“ (später „Weißer Adler“) bei Dresden. - D. verstand sich selbst, trotz seines Musikerberufs, in erster Linie als Dichter. 1665 wurde er von Johann Rist zum „Poeta laureatus Caesarius“ gekürt und bald darauf von diesem in die Dichtergesellschaft „Elbschwanen-Orden“ aufgenommen. Als Gesellschaftsnamen wählte er „ConCorD“, unter dem viele seiner Publikationen erschienen. D.s anhaltende Bemühungen, in die „Frucht-bringende Gesellschaft“ aufgenommen zu werden, scheiterten jedoch. Dazu trug sicherlich seine selbst für das 17. Jahrhundert extravagante Schreibweise bei, die ihn der Lächerlichkeit aussetzte. In der Nachfolge Philipps von Zesen und dessen Veröffentlichungen zur Regulierung der deutschen Sprache, Dichtung und ihrer Schreibung „Deutscher Helicon“ (1640-1656), „Hooch-Deutsche Spraach-Übung“ (1643) u.a. versuchte D., das Wortbild der Wortlautung anzugleichen. Dazu kennzeichnete er lange einfache Vokale durch Doppelvokale oder durch eingefügtes Dehnungs-h, offene Vokale durch Umlaut (offenes e durch ä) sowie kurze Vokale durch Verdoppelung des nachfolgenden Konsonanten (kk statt ck usw.). Auch anonym oder unter einem Pseudonym publizierte Texte sind daran als Dedekindsche zu erkennen. - In der Hofkapelle als „Christi Dudelkind“ verspottet, wurde ihm offenbar seine aus den meisten seiner Texte hervorgehende frühpietistische Frömmigkeit angelastet, die sich deutlich zeigt in dem von ihm redigierten Dresdner Hofgesangbuch von 1694 „Geist- und Lehrreiches Kirchen- und Hausbuch“ und besonders in dessen „Anhang. Hundert ahnmutig und sonderbahr geistlicher ARIEN“. Dieses Hofgesangbuch war die bearbeitete und erweiterte Neuauflage des Dresdner Hofgesangbuchs von 1676 „Geistreiches Gesangbuch“, dessen Redaktion Bernhard besorgt hatte. Es enthält den Stich David Conrads vom Innenraum der Dresdner Schlosskapelle mit Schütz und der Kantorei in der Mitte, mit Altar und den darüber befindlichen Orgeln etc. - Nach dem Tod des Dresdner Hoforganisten Johann Klemm um 1664 hat D. dessen Stelle als Adlatus des alternden Schütz eingenommen. Die enge persönliche Beziehungen zu Schütz zeigt sich nicht nur durch die beiden Gedichte D.s bei der Fertigstellung des Grabes von Schütz 1670 auf dem Friedhof der Frauenkirche und nach dem Tod von Schütz 1672, sondern auch durch die Bitte von Schütz, D. möge sein letztes großes Opus, die 13 doppelchörigen Motettenkonzerte des „Schwanengesang“ über Psalm 119, Psalm 100 und das Magnificat (vollendet 1671) instrumentieren. D. kam dieser Bitte zwar nicht nach, hatte aber nachweislich einen großen Anteil an der Reinschrift des Riesenwerks, besonders aber an der Fassung des gedruckten Titels in Dedekindscher Schreibweise und mit der emblematischen Zeilenanordnung als „Palme“, eine Anspielung auf seinen Wunsch auf Mitgliedschaft im „Palmenorden“ bzw. der „Fruchtbringenden Gesellschaft“. - Am 17.11.1672 leitete D. die Trauermusik zur Beisetzung Schütz’ in der Frauenkirche u.a. mit zwei Werken von Bernhard, von denen das „Herr, nun lässest du deinen Diener im Frieden fahren“ noch erhalten ist. - Obwohl D. nicht zu den bedeutenden poetischen Begabungen seiner Zeit gehörte, war er dennoch innovativ mit großer Fernwirkung: Im Anschluss an seine mindestens zwölf gedichteten und komponierten Opern über biblische Stoffe, von denen keine Note erhalten blieb, hat er als Erster Texte für geistliche Kantaten geschaffen, in denen das seit etwa 1600 in Italien ausgebildete Opernrezitativ in die geistliche Musik übertragen ist. Da diese Texte weder durch ihn noch andere vertont worden sind, blieben sie offenkundig ohne zeitgenössisches Echo. Aber der spätere Hamburger Hauptpastor Erdmann Neumeister zeigte in seiner Leipziger Magister-Dissertation „De poetis Germanicis“ 1695 an, dass er die Dedekind-Texte kannte und schätzte, um nur wenig später seine ganz gleich aussehenden Textentwürfe „Geistliche Cantaten anstatt einer Kirchen-Music“ zu veröffentlichen, die den Normaltypus der evangelischen Kirchenkantate im gesamten 18. Jahrhundert prägen sollten. - Als Komponist war D. ebenfalls sehr produktiv, ohne dabei zu den führenden Musikern seiner Zeit zu gehören. Satztechnisch-handwerklich auf der Höhe der Zeit, fehlt seinen Kompositionen der Atem des hochbarocken Affekt-Komponierens, das zahlreiche deutsche Musiker dieser Zeit von den ins Land gekommenen Italienern oder durch eigene Italienerfahrung gelernt hatten. Ob dies mit dem übermächtigen Eindruck der Musik von Schütz, der sich der neuen Bewegung nicht mehr anschließen wollte, zusammenhing oder mit seiner wohl durch Philipp Jacob Spener, den Dresdner Oberhofprediger und Begründer des älteren Pietismus beeinflussten Frömmigkeit, ist ungewiss. Strukturelle Einfachheit und Eingängigkeit bis hin zu einer gewissen Routiniertheit charakterisieren die Musik D.s., weniger der Wille zum Ausdruck, der die Musik seiner norddeutschen Zeitgenossen, z.B. Dietrich Buxtehudes, Caspar Försters d.J., Nikolaus Bruhns’, auch Johann Theiles faszinierend machte. - Selbstständige Instrumentalmusik scheint D. nicht komponiert zu haben, sieht man von instrumentalen Vor-, Zwischen- und Nachspielen in Vokalwerken ab. Von den Sammlungen geistlicher Vokalmusik, alle als geistliche Konzerte, Aria-Bildungen bzw. Lieder vertont, sind die 22 Konzerte über den 119. Psalm (Dresden 1674) hervorzuheben, die D. anstatt der von Schütz gewünschten Instrumentation seines eigenen Werkzyklus über diesen längsten aller Psalmen komponiert hat. - D.s umfangreiche poetische Produktion bedarf einer umfassenden literaturwissenschaftlichen Würdigung. Nachhaltig wirkungsvoll erwiesen sich seine Textentwürfe zu geistlichen Kantaten, die durch Erdmann Neumeister weiterentwickelt wurden zur „Madrigalischen Kirchenkantate“ des 18. Jahrhunderts. D.s zahlreiche Musikwerke weisen ihn als versierten Komponisten aus. Sie stehen einerseits im Schatten von Schütz. Andererseits fand D. nicht den Anschluss an den damals modernen italienischen Hochbarock des ausgehenden 17. Jahrhunderts.

W Vokalmusik: Aelbianische Musen-Lust, Dresden 1657 (ND Bern 1991 [WV]); Davidische Gebehts und Troosts...doppelte Sang-Zälle, Dresden 1662; Zwanzig gemängte Canzonetten, Dresden/Leipzig 1665; Davidischer Harfen-Schall, Frankfurt 1670; Musicalischer Jahrgang und Vesper-Gesang, Dresden 1673; König Davids Göldnes Kleinod oder Hundert und Neunzehender Psalm, Dresden 1674; Singende Sonn- und Festtaages ... Ahndachten, Dresden 1683; Geist- und Lehrreiches Kirchen- und Haußbuch...mit dem Ahnhang: Hundert ahnmutig ... geistlicher Arien, Dresden 1694, Dresden 21707; Musicalischer Jahrgang und Vesper-Gesang, hrsg. von E. Hofmann, Ditzingen 1994; Bühnenmusik: zwölf Opern (Noten verschollen), Libretti z.T. in: Neue geistliche Schauspiele, Dresden 1670: Heilige Arbeit, Dresden 1676; Instrumentalmusik: 18 Kleine geistliche Konzerte aus „Sonderbahrer Seelen-Freude“ 1672, in: U. Bremsteller/D. Hellmann (Hg.), Die Motette, Stuttgart o.J.; Schriften: Geheime Music-Cammer, darinnen 30 Psalmsprüche, Dresden 1663; Heilige Myrrhenblätter, Dresden 1665; Davidische Herz-Lust, d.i. singender Harfenklang, Jena 1669, 21680; Neue geistliche Schauspiele bekwehmet zur Music, Dresden 1670; Des Kuhr-Fürstl. Sächs. ... Capell-Meisters ... Heinrich Schützens Christ-herzliches Verlangen nach seeligster Auf-Lösung, Dresden 1670; Als... Herr Schüzze...diese Wällt geseegnet, Dresden 1672; Ahndächtige Klaag-, Buß-, Bät- Troost- und Dank-Lieder, Dresden 1680; Tägliche Übung mächtig wahrer Gottseeligkeit in lehr- und geistreichen Gesängen, Dresden 1683; Siegender Syrach, Dresden 1683; Eine halbe Schicht Berglieder und Reigen, gesammelt, verbässert und ausgegäben von ConCorD, Dresden 1688; Schwägerlicher Ehren Kranz, dem ... Herrn Christophero Bernhardi bei seiner Beerdigung, Dresden 1692; E. Neumeister, De poetis Germanicis, hrsg. von F. Heiduk in Zusammenarbeit mit G. Merwald, Bern/München 1978.

L F. Stege, C. C. D., ein Dichter und Musiker des 17. Jahrhunderts, Diss. Berlin 1922; E. H. Müller (Hg.), Heinrich Schütz, Gesammelte Briefe und Schriften, Regensburg 1931, Hildesheim 21976, S. 249, 265 u.ö.; H. J. Moser, Heinrich Schütz. Leben und Werk, Kassel 1936, 21954; F. Fiebig, Christoph Bernhard und der stile moderno - Untersuchungen zu Leben und Werk, Hamburg 1980, S. 56, 362-365; W. Braun, Die Musik des 17. Jahrhunderts, Wiesbaden 1981, S. 150, 171f. u.ö.; W. Steude, Das wiedergefundene Opus ultimum von Heinrich Schütz, in: Schütz-Jahrbuch 1982/83, S. 9-18; W. Braun (Hg.), J. Löhner, Die triumphirende Treu, Wiesbaden 1984, S. XXII-XXVI; W. Steude (Hg.), Heinrich Schütz. Der Schwanengesang (Schütz-Werke-Verzeichnis 482-494), Kassel/Leipzig 1982, Leipzig 21989, S. VII-IX; E. Möller, Das letzte Lebensjahr von Heinrich Schütz. Zeugnisse zu seinem Ableben - das Nachwirken im Schrifttum, in: Beiträge zur musikalischen Quellenforschung 2/1991, S. 24-39; W. Steude, Anmerkungen zu David Elias Heidenreich, Erdmann Neumeister und den beiden Haupttypen der evangelischen Kirchenkantate, in: R. Jacobsen (Hg.), Weißenfels als Ort literarischer und künstlerischer Kultur im Barockzeitalter, Amsterdam/Atlanta 1994, S. 45-61; E. Möller, Eine Hochzeit im Hause Schütz, in: Beiträge zur musikalischen Quellenforschung 3/1995, S. 19-53; W. Steude, Das Grab von Heinrich Schütz in der alten Dresdner Frauenkirche, in: Die Dresdner Frauenkirche. Jahrbuch zu ihrer Geschichte und zu ihrem archäologischen Wiederaufbau 3/1997, S. 169-176; ders., Zur Vorgeschichte der „Madrigalischen Kantate“ Erdmann Neumeisters, in: Schütz-Jahrbuch 2001, S. 43-53; W. Herbst, Das „Große D.-Gesangbuch“ (Hofgesangbuch von 1694) und der frühe Pietismus in Dresden, in: ebd. 2001, S. 83-97. - ADB 5, S. 11f.; DBA I, II, III; DBE 2, S. 461; NDB 3, S. 550f; MGG2P, Bd. 5, Kassel/Stuttgart 2001, Sp. 651-655 (WV).

P Kupferstich, Sächsische Landesbibliothek Dresden - Staats- und Universitätsbibliothek, Fotothek.

Wolfram Steude †
29.9.2005
Empfohlene Zitierweise:

Wolfram Steude †, Dedekind, Constantin Christian, in:
Sächsische Biografie, herausgegeben vom
Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V.,
wissenschaftliche Leitung: Martina Schattkowsky,
Online-Ausgabe: http://www.isgv.de/saebi (12.5.2009)
 
poeta laureatus 1655 DEDEKIND Constantin Christian (I985)
 
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Ponickau, Caspar von (zu Groitzsch)

Hofrat, Stiftshauptmann zu Wurzen, Appellationsrat, Kammer- und Bergrat, Rittergutsbesitzer, * 21.7.1582 Groitzsch, † 1.1.1643 Dresden, beerdigt Frauenkirche Dresden (ev.).

V Caspar (1556-1604), Assessor beim Oberhofgericht zu Leipzig; M Martha († 1582), geb. von Kitzscher; G Christine (nach 1586-nach 1620); Hans (1599-um 1660), Kriegshauptmann; Wolf Heinrich (1602-nach 1623), Rittergutsbesitzer; 1. 1608 Anna, geb. von Haynitz auf Dessau (1587-1620); S Caspar; Hans Georg († vermutlich 1637); Hans Gebhardt († vor 1620); T Anna Catharine; Susanne; Anna Margarethe († vor 1620); Christine Elisabeth († vor 1620); 2. 1621 Barbara Elisabeth, geb. von Hartitzsch auf Weißenborn; S Caspar Adolph († 1698), Kornett bei den Ritterpferden; Moritz Albrecht († nach 1643); Jakob Heinrich; T Barbara Elisabeth; Dorothea; Sophie Auguste, verh. von Hartitzsch auf Dorfchemnitz; Christiane Margarethe, verh. von Allnpeck auf Großhartmannsdorf und Gepülzig.

P. gehörte der meißnischen Linie des Geschlechts von Ponickau an. In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges hat er die kursächsische Politik maßgeblich mit bestimmt. - P. studierte in Marburg, als ihn 1604 die Nachricht vom Tod seines Vaters erreichte. Als ältester Sohn erbte er das von seinem Großvater erworbene Gut Groitzsch zusammen mit den zugehörigen Propsteidörfern Weltewitz, Bötzen, Gordemitz, Jesewitz, Gostemitz und Wölpern. Diese tauschte er 1609 gegen die Dörfer Panitzsch und Wöllnau. P. kaufte die abgetretenen Dörfer aber 1633 wieder zurück und ist 1640 auch als Besitzer des Vorwerks Obergruna überliefert. - Nach seiner Studienzeit trat P. in kursächsische Dienste und wurde 1621 Hofrat, 1627 Stiftshauptmann zu Wurzen, 1630 Appellationsrat und 1632 Kammer- und Bergrat. Zudem war er 1623 mit der Visitation der Leipziger Universität, der Kirchen und Schulen betraut. Besonders tat sich P. jedoch als Gesandter des Kurfürsten Johann Georg I. hervor. So nahm er 1631 als Abgesandter an einer Taufe am holsteinischen Hof und an den Kompositionstagen über geistliche Güter in Frankfurt/Main teil. 1634 begleitete P. die kursächsische Prinzessin Magdalena Sybilla zu ihrer Vermählung mit dem Erbprinzen Christian von Dänemark nach Kopenhagen. 1635 wurden Friedrich Metzsch zu Reichenbach, Dr. Gabriel Tünzel und P. zu bevollmächtigten Kommissaren bestellt, die im Auftrag Johann Georgs I. die Huldigung der Oberlausitzer Stände empfangen sollten, und reisten 1636 in Vertretung des Kurfürsten nach Görlitz, um von Kaiser Ferdinand II. die im Frieden von Prag abgetretene Markgrafschaft Oberlausitz zu übernehmen. 1631 lehnte P. die ihm angetragene Bestallung zum Geheimen Rat ab. - Sein Rittergut Groitzsch wurde beim Durchzug schwedischer Truppen unter General Johan Banér 1637 bis auf das Herrenhaus zerstört. Der schlechte Zustand und die grassierende Pest ließen das Rittergut unbewohnbar werden. Die dazugehörigen Propsteidörfer wurden ebenfalls stark verwüstet. Nach P.s Tod ersuchten seine Söhne Kurfürst Johann Georg, aus dem väterlichen Haus Gegenstände zu ihrem Unterhalt veräußern zu können. Aufgrund der schlechten finanziellen Situation musste die Familie 1657 das Gut Groitzsch für 17.000 Gulden an Albrecht von Günterode verkaufen. - Von P.s sechs Söhnen setzte nur Caspar Adolph die Linie fort, der aufgrund der großen Verdienste seines Vaters 1653 kursächsischer Hofjunker und 1677 zum Kornett (Fähnrich) bei der meißnischen Kompanie Ritterpferde ernannt wurde.

Q Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, Genealogica von Ponickau, Finanzarchiv Spec. Res. 1542 - 1831, Geheimes Archiv; Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt, Abteilung Magdeburg/Wernigerode, Rep. A Groitzsch, Rep. D Amt Eilenburg - Patrimonialgericht Groitzsch; N. Roth, Christlich Leichenpredigt, gehalten bey dem adelichen begräbnis des weiland Edlen, Gestrengen und Ehrenfesten Caspar von Pinika zu Graetzsch, Leipzig 1605.

L V. v. Ponickau, Nachrichten über die Familie von Ponickau, 1. Abt., Falkenhain 1870; R. Kluge, Fürst, Kammer und Geheimer Rat in Kursachsen von der Mitte des 16. bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts, Leipzig 1960, S. 66; M. Wilde, Die Ritter- und Freigüter in Nordsachsen, ihre verfassungsrechtliche Stellung, ihre Siedlungsgeschichte und ihre Inhaber, Limburg 1997. - J. F. Gauhen, Des Heiligen Römischen Reichs genealogisches-historisches Adelslexicon, Leipzig 1719; J. H. Zedler, Grosses vollständiges Universal-Lexicon aller Wissenschafften und Künste, Supplementbd. 4, Halle u.a. 1754, Sp. 282-284, Online-Ausgabe: www.zedler-lexikon.de.

Ralf Prescher
8.1.2008
Empfohlene Zitierweise:

Ralf Prescher, Ponickau, Caspar von (zu Groitzsch), in:
Sächsische Biografie, herausgegeben vom
Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V.,
wissenschaftliche Leitung: Martina Schattkowsky,
Online-Ausgabe: http://www.isgv.de/saebi (12.5.2009)
 
V. PONICKAU Kaspar (I3848)
 
4
 
FRÖLICH Rosina (I1673)
 
5
 
HALBENZ Gottfried (I6602)
 
6
 
Quelle (S111)
 
7
Gottfried Kanig oo am 12.10.1701 Maria Schultze aus Fünfeichen Vater:
George Pflegevater: Christian Tzscheschmann
 
SCHULZE Maria (I3879)
 
8 "Deutschland, Sachsen, Leipzig, ausgewählte Bestände des Stadtarchivs, 1701-1922." Images. FamilySearch. https://familysearch.org : accessed 2013. Quelle (S134)
 
9 "Deutschland, Saxony, Freiberg, Leichenpredigten 1614-1661." Images. FamilySearch. https://familysearch.org : accessed 2013. Citing Andreas-Moller bibliothek. Freiberg, funeral sermons. Andreas Möller Bibliothek, Freiberg, Germany Quelle (S133)
 
10 "Snethlage, SL Alnpeck, 2. Bearb. Aachen 2000" als Word Datei vorhanden Quelle (S33)
 
11 (* 3. September 1794 in Zschopenthal bei Zschopau; † 15. Mai 1862 in Niederpfannenstiel) war ein deutscher Chemiker und Metallurge.

Kurt Alexander Winkler war der Sohn von August Fürchtegott Winkler und Vater des deutschen Chemikers Clemens Alexander Winkler. Seine Schwester Agnes Ulrike war die Ehefrau des Obergbergrates und Edelsteininspektors August Breithaupt.
Gedenktafel für August Fürchtegott und Kurt Alexander Winkler am Turmhaus des ehemaligen Blaufarbenwerkes Zschopenthal
Gedenktafel für August Fürchtegott und Kurt Alexander Winkler am Turmhaus des ehemaligen Blaufarbenwerkes Zschopenthal

Kurt Alexander Winkler musste nach dem frühen Tod seines Vater 1807 in den Erzgruben nahe Freiberg als Pochjunge arbeiten, bis ihm von ehemaligen Freunden seines Vaters (Sigismund August Wolfgang von Herder und Abraham Gottlob Werner der Besuch der Freiberger Bergschule und das Studium an der Bergakademie Freiberg ermöglicht wurde. Aufgrund seiner Leistungen erhielt er vom sächsischen Staat die Gelegenheit zu einer Studienreise nach Schweden, wo er als Assistent von Berzelius mehrere Jahre in Stockholm arbeitete und auf ausgedehnten Reisen den Bergbau in Schweden und Norwegen studierte.

Nach seiner Rückkehr nach Sachsen trat er 1828 in den sächsischen Staatsdienst ein. 1840 schied er aus dem Staatsdienst aus, um, wie schon seine Vorfahren, das Blaufarbenwerk Zschopenthal zu leiten. Mit der Verlegung des Werkes nach Niederpfannenstiel ging auch Kurt Alexander Winkler dorthin.

Kurt Alexander Winkler war verheiratet mit Elmonde Antonie Winkler geb. Schramm (* 25. Januar 1810; † 21. Juli 1897). Sie hatten zusammen die Kinder:

* Herrmann Alexander Winkler (* 19. Juni 1835; † 20. August 1854 in Freiberg als Student an den Folgen eines Florettstichs)
* Alexander Franz Cäcil Winkler, gestorben im Alter von zwei Jahren 1838 an Typhus
* Clemens Alexander Winkler
* Elmonde Winkler
 
WINKLER Kurt Alexander (I2324)
 
12 (Früher:Kruchi/Felizijanow (Heute:Kruhy/SW of Holubne), Kostopil, Rivne, Ukraine SKALEY Heinrich (I2182)
 
13 (Früher:Kruchi/Felizijanow (Heute:Kruhy/SW of Holubne), Kostopil, Rivne, Ukraine GRAMS Jan Ludwik (I8050)
 
14 (Früher:Kruchi/Felizijanow (Heute:Kruhy/SW of Holubne), Kostopil, Rivne, Ukraine SKALEY Heinrich (I7693)
 
15 (Früher:Kruchi/Felizijanow (Heute:Kruhy/SW of Holubne), Kostopil, Rivne, Ukraine SKALEY Wilhelm (I7691)
 
16 (Früher:Kruchi/Felizijanow (Heute:Kruhy/SW of Holubne), Kostopil, Rivne, Ukraine ZELMER Rozyna (I4752)
 
17 (Früher:Kruchi/Felizijanow (Heute:Kruhy/SW of Holubne), Kostopil, Rivne, Ukraine FRÖHLICH Christine (I5286)
 
18 1 Kind 1874
 
TEICHMANN Johann Gottfried (I9710)
 
19 1. Linie
 
ALNPECK Stephan (I440)
 
20 1.-3. post Trinit. Familie: HOFFMANN Johann Abraham / ANGER Sophia (F859)
 
21 11 miles So. of Gonzales on FM 108 GARNER Leo Leroy (I1711)
 
22 11.p. Trinit. Familie: GRABSCHEIDT David / HOFFMANN Anna Dorothea (F1132)
 
23 12 Oak Park Lane BOECKMANN Raymond Kurt (I7322)
 
24 12 Uhr Mittags ALBRECHT Anna Dorothea (I2185)
 
25 12. post Trinitatis Familie: UTHMANN Paul / KITZING Magdalena (F2173)
 
26 12. Trinit. Familie: SCHWEITZER Johann Gottfried / ANGER Marie Elisabeth (F2593)
 
27 13. Domijudica = Passionsonntag BURSCH Gottfried (I1649)
 
28 1353 beteiligt an den Einkünften aus Stadt, Kloster und Bleiche in Chemnitz, war begütert in der Gegend von Chemnitz, wo er
1357 ein Bleichprivileg erhält. 1357 gründete er die Chemnitzer Bleiche. Mitbesitzer des Gutes Höckericht bei Chemnitz. Ihm wurde das Chemnitzer Urbar verschrieben.
1355 "Urburer" in Freiberg
1357 Besitzer des Rittergutes Ostra
1357, 24. Jan., Kauf von Wilsdruff von Thimo von Colditz.
 
MONHAUPT Nikel (Nicolaus), I. (I460)
 
29 15. post Trinit. Familie: HALLIG Georg / ECKSTEIN Anna Maria (F465)
 
30 1570 als ein in Berg- u. Schmelzsachen wohlerfahrender Mann im Briefwechsel zw. Kaiser Maximilian und Kurfürst August genannt.

Pate in Annaberg zw. 1557 und 1570
 
UTHMANN Heinrich (I6021)
 
31 15:30 Uhr - 900 m Südwestlich der Höhe 912 Nordöstlich Sapigneul HALBENZ Ernst Hermann Friedrich Karl (I6592)
 
32 16. Trinit. Familie: PIRNER Johannes / AM ENDE Maria (F1451)
 
33 16.10. Kirchliche Trauung, getraut durch Domprediger Hartwich Familie: BLUMBERG August Friedrich Wilhelm / JÄNECKE Elisabeth Ida Margarete (F6075)
 
34 1654 und 1661 Zerstörung durch Wolckenbrüche (Schaden 4000 Gulden.

1666 Hammer brennt ab

1673 zerstört ein Feuer den gerade erichteten Hochofen und das Kohlhaus mit 70 Fudder Holzkohle
 
VON ELTERLEIN Wolf Samson (I3465)
 
35 17. p. Trinit. Familie: ROSCHNER Christian / BURKERT Johanna Concordia (F2671)
 
36 17. p. Trinit. Familie: / BURKERT Johanna Concordia (F6955)
 
37 17. post Trinitatis Familie: UTHMANN Heinrich / BEHME Anna (F2172)
 
38 17. post. Trinit. Familie: GERLACH Johann Christoph / PIRNER Rosina (F1781)
 
39 1720 Kaufte Johann Gottlieb Gottschald den Anteil und zahlte den kaufbetrag in Raten bis 1723 an die Erben aus SCHNORR V. CAROLSFELD Veit Hans (I5293)
 
40 1720 Kaufte Johann Gottlieb Gottschald den Anteil und zahlte den kaufbetrag in Raten bis 1723 an die Erben aus SCHNORR V. CAROLSFELD Veit Hans (I5293)
 
41 18. post Trinit. Familie: PULACHER Georg / KOLREUTER Barbara (F2206)
 
42 18. post Trinitias Familie: KOLREUTER Sigismund / UTHMANN Katharina (F183)
 
43 18. post Trinititas Familie: UTHMANN Jacob / GEIZKOFLER Catharina (F1240)
 
44 1847 Samuel Göller und Frau geben 1 Parzelle an die Märkische Eisenbahngesellschaft ab.
 
GELLER Johann Samuel (I6934)
 
45 2 Kinder
 
GÖRITZ Maria Elisabeth (I8061)
 
46 2 mal verheiratet
 
SCHMIDT Hans George (I6717)
 
47 2. Linie
 
ALNPECK Hans (I439)
 
48 2. p. Epiph. Familie: PIRNER Johannes / PICHTLER Maria (F1008)
 
49 2. P. Trin. Familie: HALLIG Carl Christian Friedrich / FLATH Johanna Christiana Therese (F2988)
 
50 2. Post Epiph. Familie: RICHTER Christian / PIRNER Regina (F2608)
 

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